Was ist Burnout?

Das Burnout-Syndrom ist bis heute nicht genau definiert und lässt sich schwer durch klare Anzeichen eingrenzen. Der Begriff „Burnout“ bedeutet „Ausgebranntsein“. Der Verlauf von Burnout kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen.
Burnout tritt nicht geschlechtsspezifisch auf und es gibt keine besonders gefährdete Berufsgruppe. Es kann jeden treffen und muss auf jeden Fall ernstgenommen werden.  Deshalb ist es wichtig, mehr über das Phänomen „Burnout“ zu wissen.

Kennzeichnend für Burnout ist ein anhaltender und schwerer psychischer und körperlicher Erschöpfungszustand infolge von Dauerstress, mit zunehmenden Gefühlen der Frustration und der  Sinnlosigkeit sowie dem Verlust der Fähigkeit, sich zu erholen.

Begleitend hinzukommen können psychosomatische Beschwerden wie z.B. Tinnitus, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen oder Herzbeschwerden (u.a.).

Burnout ist die Folge einer chronischen Überlastung und von mangelndem Ausgleich.

Prof. Burisch benennt vier Kernsymptome:

  • Emotionale Erschöpfung: “Ich kann nicht mehr.“
  • Leistungsunzufriedenheit: „Ich bringe nichts mehr zustande.“
  • Dehumanisierung: „Ich kann sie nicht mehr sehen.“
  • Überdruss: „Ich will nicht mehr.“

(Prof. Dr. Matthias Burisch,
„Das Burnout-Syndrom“, Vortrag 3. CConsult Network Forum)

Stress und Burnout werden immer noch bevorzugt auf psychische Ursachen reduziert und dem 'schwächelnden' Einzelnen angelastet. Viele Zeitungsberichte und Fernsehsendungen haben diese Entwicklung beleuchtet und kommen zu dem Ergebnis, dass Stress und Burnout nicht nur ein individuelles, sondern in hohem Maße ein betriebliches und ein gesellschaftliches Problem deutlich machen.

Anforderungen der Arbeitswelt können mit Stresssymptomen wie Angespanntheit, verminderter Schlafqualität und einem Erschöpfungsgefühl verbunden sein. Wenn diese vorübergehend, absehbar und zeitlich begrenzt sind und sich die Stressreaktionen in kurzen Erholungsphasen zurückbilden, sollte nicht von Burnout gesprochen werden.

Hält ein solcher Zustand jedoch längere Zeit, d.h. mehrere Wochen bis Monate an, ist ein Ende nicht absehbar und führen kurze Erholungsphasen, etwa an Wochenenden, nicht zu einer Rückbildung von Erschöpfung und Leistungsminderung sowie der inneren Distanz zur Arbeit, sollte von einem Burnout gesprochen werden.

Subjektiv erlebte Überforderung kann ein breites Spektrum von Ursachen umfassen:

  • Arbeitsplatzbezogene Faktoren sind z.B. real nicht zu bewältigender Arbeitsanfall, mangelnde Anerkennung durch Vorgesetzte, fehlende Abgrenzung zum Privatleben.
  • Lang anhaltende Belastungen aus Familien-, Pflege-, Hausarbeit oder ehrenamtlicher Arbeit.
  • Individuelle Faktoren sind z.B. ein stark überhöhter Anspruch, mangelnde Erholungsphasen oder Perfektionismus.

Burnout resultiert meistens aus einer Kombination von zu hohen Anforderungen an sich selbst und / oder zu hohem Druck von anderen (z.B. Arbeit, Familie, Finanzen) bei unzureichender Selbstfürsorge.

„Burnout passiert nicht von einem Tag zum anderen, sondern es ist ein langsamer schleichender Prozess des Ausbrennens.“

(Gert Kaluza, „Gelassen und sicher im Stress“, 6. Auflage, 2015, Seite 40)

Wie kann man Burnout vermeiden?

Auf gesamtgesellschaftliche Bedingungen und Institutionsstrukturen haben wir nur bedingt Einfluss. Daher ist es wichtig, die eigenen Belastungen genau zu betrachten und sich zu fragen, ob die 150%, die frau/man leistet, wirklich sinnvoll sind und sein müssen.

Es ist immer möglich, bei uns selbst zu beginnen
und etwas für die Selbstfürsorge zu tun:

Entspannungsverfahren, Bewegung, Spaziergänge, regelmäßige Pausen und Auszeiten, Hobbies, lesen u.v.m. – alles, was gut tut und Kraft gibt.

Ungeeignet sind Fernsehen, längeres Surfen im Internet oder Alkohol.

Belastende Verhältnisse, z.B. am Arbeitsplatz oder in der Familie sollte man versuchen, direkt anzusprechen oder mit vertrauenswürdigen Menschen über die anstehenden Probleme zu reden und/oder sich Unterstützung bei ausgebildeten Fachkräften zu holen.

Achtsamkeitstraining kann ein Weg sein, bewusst inne zu halten und neue Kraft zu schöpfen. Es ist ein Selbsthilfeprogramm, welches dazu dient, gut für sich selbst zu sorgen.