Was ist Meditation?

Meditation kann als Übung verstanden werden, einen vom Alltagsbewusstsein unterschiedenen Bewusstseinszustand zu praktizieren, in dem das gegenwärtige Erleben im Vordergrund steht, frei von gewohntem Denken, vor allem von Bewertungen und von der subjektiven Bedeutung der Vergangenheit (Erinnerungen) und der Zukunft (Pläne, Ängste usw.).

Meditation kann helfen, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, in dem klares hellwaches Bewusstsein und tiefe innere  Versenkung möglich sind.

Meditation ist Arbeit an unserer inneren Entwicklung.

Dabei geht es um die bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, das Bewahren der wachen Konzentration über einen gewissen Zeitraum und eine innere Haltung der offenen und akzeptierenden Wahrnehmung.

Beim MBSR-Achtsamkeitstraining ist es möglich, bewährte Meditationen kennenzulernen und zu üben, die Aufmerksamkeit bewusst zu lenken.

Zu diesen formalen Übungen gehören:

  • Die Körpermeditation, in welcher der Körper und die Körperempfindungen erforscht werden.
  • Die Sitzmeditation, in welcher geübt wird, den Atem, den Körper, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, zu beobachten und zu akzeptieren.
  • Die Gehmeditation, in welcher der Kontakt der Füße mit der Erde bewusst wahrgenommen und achtsames Gehen praktiziert wird.

Ziel ist es, das beim formalen Üben Erlernte nach und nach in den Alltag und unser tägliches Tun zu übertragen. Das bedeutet, mit unserer Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein und zu handeln:

Weg von der Zerstreuung und hin zur Konzentration,
weg von der Unruhe und hin zur Ruhe,
weg von der Zerrissenheit und hin zur Ganzheit,
weg von der Oberflächlichkeit und hin zu meditativer Tiefe.

Dadurch haben wir die Chance, uns selbst besser kennenzulernen.

„Diese Zentrierung nach innen ist allerdings nicht als Flucht vor der Welt gemeint. Achtsames Selbstgewahrsein ist vielmehr als Voraussetzung für und zugleich als Ausübung von Selbstwertschätzung und Verantwortlichkeit zu verstehen. Und wer Verantwortung für sich selbst übernimmt, wird wahrscheinlich auch nach außen in einer verantwortlichen Art und Weise handeln können.“

(Nils Altner, „Achtsam mit Kindern leben“, 2009, Seite 25)
(Anmerkung: Gewahrsein bedeutet Bewusstheit als absichtslose und aktive innere Haltung der Aufmerksamkeit)

Die Achtsamkeit, welche wir durch Meditation erlernen, ist auf jeden Fall hilfreich im Umgang mit den Herausforderungen unseres Lebens. Sie ist eine Anleitung zu Gelassenheit.
Jeder Weg beginnt bei uns selbst und mit einem ersten Schritt – oder, indem wir uns aufs Meditationskissen setzen.