Was ist Stress?

Das größte Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts ist Stress. Das ist die Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO. Viele Menschen aller Altersstufen zeigen heutzutage Stresssymptome wie z.B. Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen, Nervosität und Ruhelosigkeit.

Ursprünglich sind unsere körperlichen Reaktionen auf Gefahr und Bedrohung sehr sinnvoll. Durch die rasche Mobilisierung von Energie und Kraft sind wir in der Lage, mit dem Säbelzahntiger zu kämpfen oder vor ihm zu fliehen und dadurch unser Überleben zu sichern.

Heutzutage wird unser Stresssystem jedoch nicht mehr durch Raubtiere aktiviert, sondern durch Arbeitsverdichtung, Termindruck, Zukunftsangst und soziale Konflikte.

Diese neuzeitlichen Stressauslöser sind jedoch weder durch Kampf noch durch Flucht zu bewältigen. Es ist weniger der Einsatz unserer Muskeln gefragt, als vielmehr unser Kopf. Die Zusammenhänge sind oft vielschichtig und kompliziert.

Probleme sind am besten zu lösen, wenn wir ausgeruht und gelassen klar denken können. Zu selten bauen wir den im Körper ausgelösten Stress durch Bewegung und Entspannung wieder ab.

Stress ist das, was der Einzelne als negativen Stress erlebt.

Die Belastungsgrenze ist individuell sehr verschieden: Was ein Mensch als Überforderung bewertet, stellt für einen anderen eine reizvolle Herausforderung dar.

Die Stressforschung unterscheidet zwischen akutem und chronischem Stress.

Akuter Stress fordert uns heraus, wird als positiv und belebend empfunden  und führt laut Gerald Hüther (Neurobiologe und Hirnforscher) zu Lernimpulsen und persönlicher Entwicklung.

Als chronisch gilt negativ erlebter Stress, wenn die Stresssituation  länger andauert. Wenn Herausforderungen lange Zeit als Überforderung erlebt werden und die Entspannungsphasen fehlen, kann Stress krank machen.

Spätestens dann ist es dringend notwendig, gegenzusteuern.

Ein Wechsel von Anspannung und Entspannung ist elementar wichtig, ebenso wie das Ausatmen nach dem Einatmen oder die Ruhe nach dem Sturm.

„Unter Dauerstress mutieren wir vom klar denkenden Menschen zum kopflos rennenden Hamster. Und werden nach einiger Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit krank.“

(Hans-Peter Unger/Carola Kleinschmidt: “Das hält keiner bis zur Rente durch“, 2014, Seite 78)